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16. März 2014
Pop

Albumreview: Miss Platnum mit ihrem neuen Album "Glück und Benzin"

Albumreview: Miss Platnum mit ihrem neuen Album

Durch den Song "Lila Wolken", zusammen mit Marteria und Yasha, erlangte Miss Platnum erstmals richtig große Aufmerksamkeit. Dabei war sie zu dieser Zeit eigentlich längst kein Newcomer mehr. Ganze 3 Alben hatte die deutsch-rumänische Sängerin bis dahin nämlich bereits veröffentlicht, allerdings wurde nur das neueste Werk davon, mit dem Titel "The Sweetest Hangover", ein solider Charterfolg.

Am Freitag, den 14. März 2014, hat die Sängerin, die eigentlich Ruth Maria Renner heißt, ihr neues Studioalbum mit dem Titel "Glück und Benzin" veröffentlicht. Bei diesem Album hat sie ihren kompletten Stil geändert. Nachdem die Vorgängerwerke nämlich alle englisch gesungenen Balkan Pop beinhalteten, gibt es diesmal deutsch gesungene Popsongs auf die Ohren.

Eigentlich ja auch kein Wunder nach dem Erfolg von "Lila Wolken". Komisch daran ist nur, dass sie direkt in dem Opener Song "99 Probleme" folgende Lyrics zum besten gibt: "Label hat ´n Tipp: Mach mal ´nen Hit! Dann noch ´n Hit, Noch ´n Hit, noch ´n Hit, Ich mach da nicht mit"

Dabei versucht sie doch in dem ganzen Album, das Erfolgsrezept von "Lila Wolken" zumindest annähernd zu wiederholen. Das bedeutet nicht, dass der Longplayer deswegen schlecht ist, allerdings sollten die Lyrics zumindest in irgendeiner Form der Wahrheit entsprechen. Immerhin ist aber der Eröffnungstrack gleichzeitig der Song, der wahrscheinlich am weitesten entfernt vom Mainstream ist.

Mit "Gläser an die Wand" gibt es direkt im Anschluss einen reinen Popsong. Im Refrain besingt Miss Platnum zwar, dass Gläser an die Wand fliegen, wenn sie feiert, allerdings hätte der Song dafür dann doch ein wenig lauter sein können. Trotzdem ist der Track ein guter Popsong, der im Ohr bleibt.

Auch der nächste Song mit dem Titel "Letzter Tanz" ist keinesfalls wirklich tanzbar, aber darum geht es auch in dem Songtext nicht. Viel eher ist es ein trauriger Popsong, der auf jeden Fall gut gelungen ist.

Wer einen Song abseits dem Pop-Einheitsbrei hören möchte, dem sei "Frau Berg" ans Herz gelegt. Besonders die jaulende E-Gitarre macht den Song besonders. Trotzdem wird er nach spätestens drei Minuten dann doch eher langweilig. Das anschließende "Nur die Liebe" ist eine Pop-Ballade, die aber nur vor sich her plätschert und ohne wirkliche Höhepunkte auskommt. Ein typischer Albumfüller also.

Doch danach folgt endlich das Highlight des ganzen Albums und zwar der Titeltrack "Glück & Benzin", zusammen mit Yasha, der auch bei "Lila Wolken" dabei war. Zusammen haben sie einen tollen Popsong mit leichten R&B Einflüssen geschaffen, dem man auch ruhig mal die Höchstpunktzahl verleihen kann.

Direkt darauf folgt das nächste Featuring, diesmal mit Nico von K.I.Z. Dieser stört zum Glück in dem Song "Hüftgold" überhaupt nicht. Der Track besitzt einen wirklich gelungenen Beat, der vor allem im Refrain fast sogar etwas in den Deep House Bereich geht. Auf jeden Fall einer der besten Tracks des Albums. Nur der Autotune gegen Ende hätte nun wirklich nicht sein müssen.

Mit "Spiegelschrift" folgt ein eher langweiliger Song. Dagegen ist "Kleiner Schmerz" eine wirklich tolle Ballade, die auch ziemlich dramatisch gehalten ist und sicherlich eines der Highlights von "Glück & Benzin" ist.

Der Track "Perfekte Illusion" ist ganz gut geworden, hat aber keinen wirklichen Höhepunkt und gerät dadurch schnell in Vergessenheit. Der vorletzte Song "Mein Kleid" ist dagegen sehr gut produziert und wird auf keinen Fall langweilig, höchstens durch die etwas lustlose Stimme der Sängerin in dem Song.

Beim letzten Song "1000 Jahre telefonieren" darf dann das Alter Ego von Marteria mit dem Namen Marsimoto mitwirken. Somit ist die "Lila Wolken" Crew auf dem Album erneut vereint worden. Der Track wird zwar durch den Gast etwas spaßiger, bleibt aber letztendlich eher langweilig. Da war es vielleicht auch nicht gerade die beste Idee, dass der Song über sieben Minuten dauert.

Fazit: Einen Preis für die besten Lyrics gibt es für "Glück & Benzin" wohl eher nicht. Das beste deutschsprachige Album des Jahres wird es wahrscheinlich auch nicht werden. Es ist aber ein durchaus gelungenes Album mit Höhepunkten wie dem Titeltrack, "Letzter Tanz" oder "Hüftgold" und Tiefpunkten wie "Nur die Liebe" oder "Spiegelschrift". Reinhören in das Album lohnt sich auf jeden Fall. Allerdings sollte man sich von Anfang an darauf einstellen, dass Miss Platnum nun komplett anders klingt und beim nächsten Album sollte die Sängerin dann doch etwas mehr aufpassen, dass dieses nicht so langweilig wird.

Bewertung: 7 / 10 Punkten

Hier könnt ihr euch das Musikvideo zur aktuellen Single "Glück & Benzin" mit Yasha anschauen:

Zuletzt aktualisiert am 16. März 2014 um 16:21 Uhr.

 
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