Bereits im Jahr 1991 veröffentlichte die kolumbianische Sängerin Shakira ihr erstes Album mit dem Titel "Magia", damals aber noch völlig unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Vier Jahre später folgte dann aber Durchbruch in Lateinamerika mit dem Album "Pies Descalzos". Im Jahr 2001 ist sie dann auch zum weltweiten Star geworden, durch ihr erstes englisches Album "Laundry Service" und der dazugehörigen Single "Whenever, Wherever".

In der letzten Woche hat sie nun ihr insgesamt bereits zehntes Studioalbum mit dem einfachen Titel "Shakira." veröffentlicht. Wie der Titel schon zeigt, soll das Album persönlicher als die Vorgänger werden und zumindest das setzt sie auf dem Longplayer mit Leichtigkeit um, allerdings nicht direkt am Anfang.

Das Album beginnt nämlich erst einmal mit "Can't Remember To Forget You", der ersten Single, die mit Rihanna aufgenommen wurde. Hier wurde auf Nummer sicher gegangen, dass es auch ja ein Hit wird. Und trotzdem glänzt der Track nur in den Strophen richtig stark. Der Refrain ist nämlich dagegen nur mittelmäßig.

Bei dem nächsten Song mit dem Titel "Empire" hört man dagegen statt von ihr gewohnten Latin Pop eine Ballade mit Rockelementen. Die Stimme von ihr klingt hier sehr verletzlich und der Song braucht auf jeden Fall ein paar Hörgänge, um wirklich ins Ohr zu gehen. Trotzdem wurde "Empire" zur zweiten Single erkoren, was sicherlich nicht die beste Wahl war.

Auch der dritte Titel "You Don't Care About Me" ist nicht gerade typisch Shakira, denn hier gibt es ebenfalls deutlich ruhigere Töne. Immerhin klingt der Song aber im ersten Moment deutlich besser als "Empire", für den großen Charthit dürfte das aber immer noch nicht reichen.

Das große Trash-Highlight folgt danach mit "Dare (La La La)", der auch gleichzeitig ihr Beitrag zur Fußball WM 2014 in Brasilien darstellt. Die persönliche Shakira ist für den Song komplett entfernt worden. Stattdessen gibt es einen Song, den man auch mit viel Alkohol im Blut noch mitsingen kann. Der Beat nach dem Refrain lässt den Track dann leider komplett in den Trash-Bereich fallen. Trotzdem sticht der Song gerade durch diesen Trashfaktor richtig hervor und macht ihn sicherlich zu einem der besten Songs auf dem Album. Kein Wunder, dass er bereits als dritte Single gehandelt wird und in den deutschen iTunes Charts deutlich höher als die eigentliche neue Single "Empire" steht.

Der fünfte Song "Cut Me Deep" wurde zusammen mit der Band Magic! aufgenommen. Er geht sehr deutlich in den Reggae Bereich und ist sicherlich kein schlechter Song, könnte aber auch nicht als Single wirklich überzeugen. Das darauf folgende "23" könnte genauso gut von Taylor Swift stammen und geht gut als Teenie-Ballade durch. Der ruhige Track gehört aber sicherlich zu den Songs, die gut gemeint, aber letztendlich doch sehr schwach umgesetzt sind.

Mit "The One Thing" folgt direkt ein weiterer Song, bei dem man sofort an Taylor Swift denken muss. Trotzdem gehört der Track aber sicherlich zu den besten Songs von "Shakira.". Es ist ein schöner Wohlfühlsong, der perfekt zum Sommer passt.

Das darauf folgende "Medicine" mit Blake Shelton soll noch ein wenig Country in das Album bringen, klingt aber leider schon wieder wie eine Kopie von Taylor Swift. Der Track stellt zusammen mit "23" den Tiefpunkt des Albums dar. 

Weiter geht es mit "Spotlight" und es wird auch wieder etwas lauter. Textlich ist der Song sicherlich kein Meisterwerk, aber zumindest die Produktion ist hier gut gelungen. "Broken Record" folgt als zehnter Track und ist ein ganz guter Song ohne wirkliche Höhepunkte. Der Track stört sicherlich nicht, hätte man aber auch nicht wirklich gebraucht.

Danach folgt die spanische Version von "Can't Remember To Forget You", die allerdings ohne Rihanna auskommen muss. Interessanterweise vermisst man diese aber auch überhaupt nicht in dem Song. Mit "Loca Por Ti" folgt dann auch noch eine spanische Ballade, die übrigens kein englisches Pendant besitzt. Der Song gehört sicherlich zu den besten ruhigen Songs auf dem Album, da zumindest der Refrain sich im Ohr festsetzt.

Die nächsten drei Songs sind exklusiv auf der Deluxe Edition zu finden. Den Anfang macht dabei "La La La (Brazil 2014)", der einfach nur ein leicht abgeändertes "Dare (La La La)" darstellt und wohl noch mehr auf die Fußball WM 2014 einstimmen soll. Wirklich gebraucht hat es diese Version aber nicht.

Das darauf folgende "Chasing Shadows" hätte gern gegen einen schwachen Song der Standard Version ausgetauscht werden können. Denn der Track ist auf jeden Fall richtig gut gelungen und besitzt richtig tolle Strophen und einen sehr guten Refrain als Höhepunkt.

Mit "That Way" folgt zum Abschluss noch eine reine Ballade, die langweiliger nicht sein könnte. Es ist ja öfter so, dass Künstler ihre Alben mit solch ruhigen Songs abschließen, aber trotzdem wäre ein Höhepunkt einfach angebracht. So bleibt das Album dann durch den Song auch nicht wirklich gut in Erinnerung.

Fazit: Mit "Shakira." hat die kolumbianische Sängerin zwar vielleicht ihr persönlichstes und ruhigstes Album veröffentlicht, ihr bestes aber sicherlich nicht. Dafür fehlen einfach die typischen Latin Pop Songs von ihr viel zu sehr. Stattdessen könnte das Album fast komplett von Taylor Swift stammen. Ihr Alleinstellungsmerkmal hat sie also auf dem Longplayer auf jeden Fall aufgegeben. Und so bleiben die zumindest in Richtung Latin Pop gehenden Songs "Can't Remember To Forget You" und vor allem "Dare (La La La)" als Höhepunkte in Erinnerung. Tracks wie "23" oder "Medicine" sind dagegen nach dem ersten Hören sofort wieder vergessen. Beim nächsten Album sollte sie dann doch wieder viel mehr Songs im Latin Pop Genre machen, dann klappt es auch wieder mit größerem Erfolg. So wird die Album-Ära aber wahrscheinlich bereits nach der dritten Single "Dare (La La La)" für beendet erklärt werden. Die Bewertung fällt letztendlich aber doch ganz gut aus, da es eben keinen Song auf dem Album gibt, den man komplett überspringen möchte.

Bewertung: 7 / 10 Punkten

Hier könnt ihr euch das Musikvideo zur aktuellen Single "Empire" anschauen:

Und hier findet ihr das Musikvideo zu der ersten Album-Single "Can't Remember To Forget You" mit Rihanna: