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Albumreview: Robin Schulz mit seinem Debütalbum "Prayer"
Der in Osnabrück geborene DJ Robin Schulz ist spätestens seit diesem Jahr weltweit bekannt. Mit seinen Remixen zu "Waves" von Mr. Probz und "Prayer In C" von Lilly Wood & The Prick konnte er in vielen Ländern Nummer eins Platzierungen in den Charts erreichen. Am 19. September 2014 ist nun endlich sein Debütalbum "Prayer" erschienen und beinhaltet ganze 20 Tracks, die dem Deep House Genre zuzuordnen sind. Eine Review dazu findet ihr hier.
Das Album beginnt direkt mit dem großen Sommerhit aus diesem Jahr, nämlich dem Robin Schulz Remix zu "Prayer In C" von Lilly Wood & The Prick. Der Song macht sofort gute Laune und zeigt direkt, was uns auf dem Longplayer erwartet. Auch der folgende Remix zu der 2013 veröffentlichten Hitsingle "Willst Du" von Alligatoah klingt nach einem sommerlich-frischen Track, auch wenn er nach spätestens zwei Minuten doch etwas langweilig wird und nicht ganz so überzeugen kann wie das vorherige Lied.
Ein ganzes Stück besser ist der erste komplett eigene Song des deutschen DJs auf dem Album. Das Stück heißt "Sun Goes Down" und wird von Jasmine Thompson gesungen. Es ist ein klarer Kandidat für die nächste Single, da hier einfach alles stimmt. Ob es nun die Wahl der Instrumente, die Vocals oder der Beat ist, alles wirkt hier perfekt. Danach folgen wieder zwei Remixe zu den Songs "No Rest For The Wicked" von Lykke Li und "Rathe Be" von Clean Bandit feat. Jess Glynne. Diese können auch in einem Deep House Gewand überzeugen, an den vorhergehenden eigenen Song von dem DJ kommen sie aber nicht heran.
Mit "We Don't Have To Take Our Clothes Off" von Lexer und Nico Push folgt dann zum ersten Mal ein Song, an dem Robin Schulz überhaupt nicht beteiligt ist. Wirklich auffallen tut dies aber nicht, da der Track perfekt zu dem Rest des Deep House Albums passt und auch wieder durch Vocals und der Produktion überzeugen kann. Die nächsten vier Tracks "House On Fire" (von Schulz und Me & My Monkey), "Taking Me Home" (von HEYHEY), "Never Know Me" (von Schulz und Dansir) und "Snowflakes (von PingPong und Schulz) klingen deutlich härter als die vorherigen Lieder, was für die nötige Abwechslung, die dem Album bisher gefehlt hat, sorgt.
Ein großes Highlight auf "Prayer" ist natürlich noch der Remix zu "Waves" von Mr. Probz, der Anfang des Jahres weltweite Spitzenplatzierungen erreichen konnte. So klingt auf jeden Fall eine perfekte Deep House Produktion. Leider findet man eine solche nicht mehr unter den restlichen Songs des Albums. Das heißt aber nicht, dass diese deswegen schlecht sind, nur fehlen einfach in der zweiten Hälfte von "Prayer" die großen Hits (abgesehen von "Waves").
Fazit: Das Debütalbum von Robin Schulz ist eine wirklich tolle Ansammlung von Deep House Tracks. Da auch nicht alle Songs von dem DJ direkt stammen, kann man es schon fast als Compilation bezeichnen. Natürlich klingen die Lieder alle ein wenig ähnlich, da sie eben alle aus einem Genre stammen. Trotzdem gibt es durchaus Abwechslung durch leichtere und härtere Beats und vor allem auch völlig verschiedenen Sängerinnen und Sängern. Etwas enttäuschend ist allerdings, dass die erste Hälfte des Albums deutlich besser als die zweite ist. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, wenn Robin Schulz seinem Album "Prayer" statt 20 nur 15 Songs spendiert hätte und dafür mehr auf Qualität als Quantität gesetzt hätte. Trotzdem ist es insgesamt ein sehr gelungenes Debütalbum des Osnabrücker DJs, das sicherlich schon sehr bald weltweite Erfolge vorweisen kann.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Hier könnt ihr euch das Musikvideo zur aktuellen Single "Willst Du" von Robin Schulz & Alligatoah ansehen:
Und hier findet ihr nochmal den großen Sommerhit 2014 "Prayer In C" von Lilly Wood & The Prick und Robin Schulz:
Zuletzt aktualisiert am 21. September 2014 um 18:26 Uhr.